Geschrieben von Annika-Daniela K. am 12.02.2013 22:17
ÜBUNG

Langer Atem 2010

21.08.2010 Geesthacht
Für die Übung anlässlich der Ganztagsausbildung am 21.08.2010 müssen viele Vorbereitungen getroffen werden: Wir müssen uns den Zugang zum Gelände erbitten, zusätzliche Atemschutzflaschen müssen besorgt werden, Christian muss die Riesen-Nebelmaschine mitbringen, aus Mitte müssen wir uns die Übungspuppe leihen und abholen, die Versorgungsfrage muss gelöst werden u. v. a. m. Dabei soll der geplante Übungsinhalt für die Helfer möglichst im Verborgenen bleiben. In den ehemaligen, zerstörten Fabrikationsgebäuden der Dynamitfabrik Nobel können wir unsere Übung durchführen.

Einsatzauftrag: Nach einem Knall ist ein Gebäude eingestürzt. Es sind vermulich mehrere Personen verschüttet und verletzt. Aus dem Bereitstellungsraum rücken wir zur "Einsatztstelle" ab. Der Zugführer erkundet, zusammen mit den Gruppenführern, die Lage. Ein "Verwandter der Hausbewohner" kann zum Hergang des Unfallereignisses und zur Lage der wohl verschütteten Personen eine ungefähre Aussage treffen. Qualm verwehrt den weiteren Zugang des Gebäudes im Rahmen der Erkundung.

Die Helfer rüsten sich zwischenzeitlich mit Gerät und Material zur Rettung von Personen aus, der Zugtrupp baut eine Befehlsstelle auf, Annika bereitet die Atemschutzüberwachung vor. Ein erstes Team unter schwerem Atemschutz rückt im unwegsamen Gelände zur Suche der Verschütteten vor, ein Rettungsteam wartet in voller Ausrüstung. Rein in das teilzerstörte Gebäude. Wir setzten unsere Flares (Blitzlichter) ein, um damit Gegenstände, Gefahrenlagen oder gar Verschüttete zu kennzeichnen. Wir legen die Flares jeweils dort ab. Tatsächlich kann man diese auch in der sehr verqualmten Schadenstelle gut wahrnehmen. Gleichzeitig erleichtern sie die Orientierung in Qualm und Finsternis. Das Gas-Warngerät wird eingesetzt und wird uns zuverlässig warnen, sofern explosionsfähige Gase vorhanden wären. Am Boden kriechend suchen die Helfer des ersten Teams die Schadenstelle systematisch ab. Aufgefundene Gegenstände und Besonderheiten werden über Funk an die Atemschutzüberwachung gemeldet und von dort aus dem Zugtrupp berichtet. So verhält es sich auch mit dem Restinhalt der Atemschutzflaschen der eingesetzten Helfer. Anweisungen und Befehle nehmen den umgekehrten Weg.

Die Atemschutzüberwachung ist über den Luftvorrat jedes einzelnen eingesetzten Helfers genauestens informiert und holt das erste Team jetzt raus. Die Luft wird knapp, für eventuelle Schwierigkeiten auf dem Rückweg müssen Reserven bleiben. Das zweite Team bereitet sich auf den Einsatz in der Schadenstelle vor, ein neues Rettungsteam rückt nach.

Währenddessen bauen die Helfer, die nicht unter Atemschutz arbeiten, die Verletztensammelstelle auf. Erste-Hilfe-Tasche, Arztkoffer, Tragen, Wolldecken, Kennzeichnung usw. werden bereitgelegt. Der Zuweg zur Einsatzstelle wird beräumt und mit Fähnchen gekennzeichnet, damit man auch mit den Sichtbehinderungen durch die Atemschutzmaske unbeschadet an die Einsatzstelle kommt.

Der Zugtrupp meldet die Erkenntnisse und durchgeführten Maßnahmen an die vorgesetzte Stelle, fordert Fachkräfte an, lässt Behörden informieren und erstellt eine Lageübersicht. Die eingesetzten Atemschutzgeräteträger des ersten Teams haben viel Flüssigkeit bei ihrer anstrengenden Tätigkeit verloren. Nun pausieren sie und trinken reichlich Mineralwasser. Das zweite Atemschutzteam setzt die Suche währenddessen fort. Eine leicht verschüttete Person wird gefunden! Vorsichtig wird die Person befreit und für den Transport vorbereitet. Der Schleifkorb stellt unter den gegebenen Umständen die sichereste Transportmöglichkeit dar. Die Person wird aufgenommen, in den Schleifkorb gebettet, gut und mehrfach angeschnallt und dann kräftezehrend vom Atemschutz-Team durch die Trümmer gezogen und geschoben, bis man aufrecht gehen und den Scheifkorb an den Griffen fassen kann.

Im unverqualmten Bereich übernehmen die Helfer ohne Atemschutz und besorgen den Weitertransport zur Verletztensammelstelle. Dort wird die Person behandelt und betreut. Es wird versucht die Personalien festzustellen. Die Erkenntnisse werden an den Zugtrupp weitergegeben. Wenn der angeforderte Rettungswagen kommt, wird die Person hier übernommen. Nach mehrfachem Einsatz der Atemschutzteams ist eine Person gefunden worden. Gegenstände wie Geldbörsen, Sparbücher u. a. sind sichergestellt und dem Zugtrupp zur Verwahrung übergeben worden. Explosionsgefahr besteht nicht, ein Mitarbeiter der Gaswerke müsste bald eintreffen und kann sicher bei der Ursachenklärung helfen. Der Gefahrenbereich ist weiträumig abgesperrt.

Der Einsatz ist erfolgreich abgeschlossen. Die Übung ist beendet.

Die Anstrengung ist den Helfern auf die Gesichter geschrieben. Erschöpft und verschwitzt, aber glücklich wird die Pause zugebracht. Noch sind die Abdrücke der Atemschutzmasken auf den Gesichtern zu erkennen. Wir konnten unsere Fähigkeiten und Kenntnisse erfolgreich unter Beweis stellen und haben auch bei dieser Übung neue Erkenntnisse gewinnen können.
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