Alte Fahrzeuge - MKW
Die alten Fahrzeuge des BergungszugesVon einem Mannschaftkraftwagen konnte ich noch einen Beladeplan (Stand 1965) retten, den ich hier gerne zeige. Mit dieser Unterlage haben wir noch in den 70er Jahren gearbeitet. Das vergilbte Papier weißt das Alter der Dokumente aus.
Als Helfer saß man mitten zwischen den Geräten, längs zur Fahrtrichtung. Einer der Truppführer saß auf einem Klappsitz mit dem Rücken in Fahrtrichtung. Das war der interessantestes Sitzplatz, denn hier war ein Sprachrohr angebracht, durch dem man mit dem Gruppenführer, dem zweiten Truppführer und dem Kraftfahrer in der Fahrerkabine sprechen konnte. Die meisten Helfer mussten hinten einsteigen, was das Einparken zur Aufgabe machte.
Die eine Reihe der Helfer saß während der holperigen (weil stramme Federung und vorzugsweise Kopfsteinpflaster) Fahrt unter einer zusammengeklappten Krankentrage. Unter der Bank stand eine mit Schaufeln, Äxten, Erdnägeln und anderem Gerät gefüllte Alumium-Wanne. Das schepperte und klapperte. Die andere Reihe der Helfer hatte über ihren Köpfen eine hölzerne Klappleiter. Hing die wirklich richtig fest ?
Gruppenführer, Truppführer und Fahrer saßen vorne nahezu auf dem Motor, der zwischen die Sitze in den Fahrgastraum hineinragte. Man musste sich während der Fahrt kameradschaftlich anschreien, um sich zu verständigen. Toll waren die "Tropenfenster" an einigen Fahrzeugtypen, die sich nach vorne hochklappen ließen. Die Dachluke ließ auch Freiraum für tolle Ideen der Fahrtgestaltung.
Im kalten Winter musste der Fahrer aussteigen, um die Heizung für das Führerhaus einzuschalten. Dazu wurde ein Hebel im Motorraum umgelegt und bestenfalls das Rollo vor dem Kühlergrill heruntergezogen. Es ging also nur heiß oder kalt. Der hintere Aubau verfügte über eine Standheizung, die zwar meist funktionierte, aber durch ihren heftigen Qualm den Eindruck erweckte, das Fahrzeug würde brennen. Genügend sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung gab es immer. Gestunken haben die Diesel-Abgase auch nicht ohne. Aber lieber Gestank als Kälte, wir wussten die stinkende Heizung zu schätzen.
Eine Inventur war für uns, vor der "großen Anzahl" der Geräte und Materialien sehr anstrengend, dabei war seinerzeit bestimmt nur ein Zehntel der heute auf den Fahrzeugen befindlichen Gegenstände verlastet.
Elektrisches Gerät sucht man auf den MKWs vergeblich. Ein Stromerzeuger, Kabel, elektrische Scheinwerfer u. a. waren ausschließlich auf dem einzigen GKW (Gerätekraftwagen) des Bergungszuges verladen. Auf dem MKW war nur von Hand bedienbares Gerät verlastet. Statt z. B. Elektro-Scheinwerfern nur solche mit Petroleum-Betrieb (Tilly-Lampe und Petromax).
Immerhin waren die Fahrzeuge damals meist jünger, als ihre Benutzer.
ckoch